1. Tipp: Das Wichtigste zuerst: Regelmäßiges Rasenmähen
Lieber öfter mähen und nicht zu viel abschneiden ist eine goldene Regel. Wenn Sie sich an einer grünen, gesunden Rasenfläche erfreuen wollen, ist das mit Zeitaufwand und Mühe verbunden. Nur durch den regelmäßigen Schnitt verzweigen sich die Gräser am Boden, was zu einer dichten Grasnarbe führt.
Ein erster Schnitt im Jahr kann bereits im März fällig sein, sobald warme Temperaturen das Wachstum anstoßen.
Faustregel: Mähen Sie regelmäßig, durchschnittlich alle 6 Tage. In Phasen starken Wachstums sollten Sie alle 4 Tage rasenmähen. Schneiden Sie maximal 1/3 der Halmlänge ab.
Als ideale Schnittlänge gilt bei Zierrasen 3 cm, bei Spielrasen etwa 6 cm. Je besser die Bodenqualität, sowie Wasser- und Nährstoffversorgung, umso tiefer darf der Schnitt sein.
Kein Rasenmähen bei nassem Gras, die Halme werden stärker als nötig verletzt. Nasses Gras klebt und Pilzinfektionen werden somit fördert. Außerdem verstopft der Rasenmäher.
Kein Rasenmähen bei Temperaturen über 30° C und brennender Sonne, da dann der Boden zu schnell austrocknet.
Wenn Sie Ihren Rasen länger nicht gemäht haben, wie z.B. im Urlaub, dann sollten Sie die Graslänge nicht mehr als die Hälfte einkürzen. Dann kann die Schnitthöhe in Etappen wieder gesenkt werden.
2. Tipp: Richtig Vertikutieren
Rasenfilz, Moss und Unkraut wird durch Vertikutieren vom Rasen entfernt, Algen kann man mit dieser Methode einfach „abkämmen“. Dabei wird die oberste Bodenschicht angekratzt. Dadurch kann Regenwasser besser zu den tieferen Bodenschichten dringen. Staunässe wird dadurch oft ganz beseitigt.
Die bessere Bodendurchlüftung mögen Moose und Algen gar nicht, da es dann nicht mehr so feucht ist. So kann damit ihr Wachstum eingeschränkt oder ganz verhindert werden.
Rosettenbildende Unkräuter werden bei häufigem Vertikutieren vernichtet, da man ihre Blätter zerstört.
Vertikutieren Sie im Frühling und/oder im Herbst, je nach Zustand der Rasenfläche. Die Einstellung der Vertikutiertiefe sollte nicht zu viel sein, da die Rasennarbe sonst unnötig angegriffen wird. Beim Vertikutieren im Frühjahr achten Sie darauf, wärmere Temperaturen abzuwarten (meist ist Ende März der richtige Zeitpunkt). Auch der Herbst in eine günstige Jahreszeit dafür. Bei sehr starkem Bodenfilz und Unkrautbefall empfiehlt sich das Vertikutieren im Schachbrettmuster. Um den Rasen nicht unnötig zu stressen, empfehlen wir im Frühjahr von rechts nach links und im Herbst von oben nach unten zu vertikutieren (oder anders herum). So erreichen Sie die höchst mögliche Effizienz.
Nach dem Bearbeiten mit dem Vertikutierer bietet der Rasen oft ein trauriges Bild. Aber bei genügend Wasserzufuhr erholt er sich ganz schnell und sieht bereits nach kurzer Zeit wieder frisch und gesund aus. Große kahle Stellen sollten Sie dann ganz schnell nachsähen. Dabei ist zu beachten, dass die Grassamen angewalzt werden müssen, um eine gute Bodenhaftung zu erhalten und schnelles Anwachsen zu fördern.
Für kleinere Flächen können Sie zum Entfernen von Moos und Unkräutern einen Handvertikutierer benutzen. Bei größeren Flächen ist das allerdings zu mühsam. Auch fordern Rasenflächen mit starkem Moos- und Algenbefall einen Elektrovertikutierer. Erst ab einer Fläche von 1000 qm lohnt sich die Anschaffung eines teuren, aber leistungsstarken Benzinvertikutierers. Bei unebenen Flächen müssen Sie mit der Hand nacharbeiten und ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen.
3. Tipp: Der richtige Mäher
Der geeignete Mäher hängt von der Art, Größe und Lage Ihrer Rasenfläche ab. Aber auch Ihre körperliche Konstitution spielt dabei eine Rolle. Rasenmähen kann unter Umständen zu harter Arbeit ausarten.
Die Sense
ist das billigste Gerät zum Grasschneiden. Allerdings braucht man dazu eine Menge Erfahrung und Geschick. Für den Schnitt von Blumenwiesen ist sie jedoch ideal.
Der Spindelmäher
ist ausreichend für kleinere Rasenflächen und wird mit Muskelkraft betrieben. Die Spindel (eine rotierende Messerwalze) und ein feststehendes Messer erledigen beim Spindelmäher die Arbeit. Die Mäher müssen regelmäßig nachgeschliffen werden.
Der Sichelmäher
ist im privaten Bereich weit verbreitet. Bei Flächen mit einer maximalen Schnitthöhe von 15 cm ist er bestens geeignet. Die Schnittbreite variiert von 30 und 55 cm. Das Sichelmähwerk, das aus rotierenden Messern besteht muss ebenfalls regelmäßig nachgeschliffen werden, da sonst der frischgemähte Rasen bei stumpfen Messern struppig wirkt.
Der Elektrorasenmäher
ist für eine Fläche bis 500 qm zu empfehlen, wenn Sie über genügend Stromanschlüsse im Außenbereich verfügen.
Der Elektromäher mit Akku
hat nur eine begrenzte Ladekapazität und ist daher nur für kleine Flächen geeignet und sind sehr wartungsintensiv. Vorteil: Er läuft sehr leise.
Der Benzinrasenmäher
hat eine höhere Mähleistung und ist für größere und verwinkelte Flächen bestens geeignet. Er schafft Rasenhöhen von mehr als 10 cm und kann mit genug Benzin eine große Reichweite mähen. Regelmäßiger Kundendienst, Reinigung und Ölwechsel erhalten die Leistung des Mähers.
Der Mulchmäher
zerkleinert den geschnittenen Rasen so klein, dass er als natürlicher Dünger auf dem Rasen verbleiben kann.
Der Aufsitzmäher
ist für große Flächen sehr komfortabel. Bei kleineren Gärten sind sie jedoch nicht wendig genug.
Gilt für alle Rasenmäher: Sie sollen nur blitzblank in den Winterschlaf gehen. Bei Saisonende die Mäher gründlich reinigen und alle Metallteile ölen.
4. Tipp: Richtig Düngen
Dem Rasen werden durch Mähen Nährstoffe entzogen, die für alle Lebensvorgänge in der Pflanze wichtig sind. Um den Verlust an Blattsubstanz ausgleichen zu können benötigt das Gras mehr Nährstoffe. Erhalten sie diese nicht zugeführt, reduzieren sie das Wachstum, zeigen Verfärbungen und werden anfällig für Krankheiten. Bald wachsen unerwünschte Kräuter und Gräser, die sich auf nährstoffarmem Boden gut entwickeln.
Jetzt heißt es aber nicht: Viel nutzt viel. Haben Sie schon einmal helle Streifen in einem sonst grünen Rasen gesehen? Das könnte die Folge eines Düngefehlers sein: Zu viel und zu ungleichmäßig.
Der Düngerbedarf richtet sich nach
Für ein gutes Wachstum braucht Ihr Rasen die HAUPTNÄHRSTOFFE Stickstoff, Phosphor und Kalium.
Sekundärstoffe wie Magnesium, Calcium und Schwefel werden in geringeren Mengen benötigt, sind aber genauso wichtig. Mangelerscheinungen können auch hier drastische Ausmaße annehmen. Das gilt auch für SPURENELEMENTE wie Kupfer, Eisen, Mangan und Zink.
Am besten düngen Sie, wenn es bedeckt ist und der Wetterbericht Regen verspricht. Das Wasser löst den Dünger auf und kann vom Rasen über die Wurzeln aufgenommen werden. Bringen Sie auf keinen Fall Dünger auf, wenn es heiß ist und die Sonne scheint. Ausgetrockneter Boden kann die Nährstoffe nicht abgeben und es entstehen Verbrennungsschäden an den Grashalmen, die ganze Flächen vernichten könnten.
Um ein tolles Düngeergebnis zu erzielen muss der richtige Dünger gewählt werden und das Düngemittel fachgerecht ausgebracht werden. Wir empfehlen Ihnen dazu einen Streuwagen zu benutzen und die Fläche 2 x je mit der Hälfte der angegebenen Düngemenge zu bestreuen. So kann man Leerstellen am besten vermeiden.
5. Tipp: Allgemeine Pflegetricks
Betreten Sie den Rasen bei Frost nicht, denn die Gräser würden unter ihrem Gewicht abbrechen, da sie nicht mehr elastisch sind. Krankheitserreger, allen voran die Pilzsporen können sich breit machen (im Winter vorrangig der Schneeschimmel) und Lücken in der Grasnarbe verursachen.
Belasten Sie den Rasen nicht gleich nach ausgiebigen Niederschlägen. Erst wenn das Wasser versickert ist, können die Gräser sich wieder aufrichten, nachdem sie niedergedrückt wurden.
Entfernen Sie Laub von der Grasoberfläche (besonders wichtig vor der Winterruhe), da sonst durch Schattenbildung Kahlstellen entstehen können. Auch Pilzbefall wird dadurch gefördert.
Tragen Sie die Erde von Maulwurfshügeln ab. Wenn die Erde nicht rasch entfernt wird, stirbt das Gras darunter ab und hinterlässt kahle Stellen. Auch beim Rasenmähen sind die Hügel im Weg und darüber hinaus eine Stolperquelle.
Sorgen Sie für ausreichend Bewässerung, denn Rasenflächen reagieren empfindlich auf länger anhaltende Trockenheit. Sie werden erst braun und sterben dann ab. Besonders im Hochsommer bewirken starke Sonne und Trockenheit schnell Dürreschäden. Aber Vorsicht: Nicht bei vollem Sonnenschein wässern, denn sonst könnte der Brennglaseffekt ganze Partien vernichten. Am besten wässern Sie sehr früh morgens oder abends, das erspart den Pflanzen auch den Kühlschock.
Durchschnittlich braucht Rasen 15 – 20 l Wasser pro qm und Woche. Bei starker Hitze und Sonneneinstrahlung noch mehr. Dabei ist es wichtig, dass Sie lieber einmal lange und intensiv wässern, als nur kurz und oberflächlich.
Betreten Sie vor dem Rasenmähen den Rasen nicht, da sonst die niedergetretenen Grashalme nicht abgeschnitten werden.